AG Heilpädagogisches Voltigieren/Reiten
Das HPV/R (Heilpädagogisches Voltigieren/Reiten) ist eine ganzheitliche, erlebnis- und handlungsorientierte, individuelle Förderung. Es wird der Mensch in seinem Geflecht von Wahrnehmung, Sensorischer Integration, Motorik, Emotion, Psyche und sozialen Bezügen gesehen.
Angefangen bei der Wahrnehmung des Pferdes mit all seinen Reizen, vom Fühlen des warmen Fells bis hin zu intensiven Bewegungsimpulsen, bietet das HPV/R eine Fülle an Möglichkeiten, z.B. zum Aufmerksam machen über Empfindungen, zur Wahrnehmungsdifferenzierung, zur Förderung der Körperwahrnehmung und –orientierung oder der Raumwahrnehmung und –orientierung. Um die eigenen Bewegungen mit denen des Pferdes in Einklang zu bringen, müssen die mit dem Pferd verbundenen Empfindungen und Wahrnehmungen richtig verarbeitet werden (sensorische Integration).Der Sitz auf dem Pferd und die damit verbundenen Anpassungen an die Bewegungen des Pferdes haben regulierenden Einfluss auf die muskuläre Tonusregulation. Es werden die Gleichgewichts- und Haltungs-Stabilisierung, sowie die Bewegungskoordination gefördert. Stellt schon der freie Sitz auf dem Pferd für viele Menschen eine hohe Leistung dar (die Balance zu halten und mehr noch in der Bewegung zu finden), bieten die turnerischen Übungen auf dem Pferd vielfältige Möglichkeiten der motorischen Förderung.
Die Aufrichtung der eigenen Körperhaltung und das Finden der Balance sind körperliche Vorgänge die in unmittelbaren Zusammenhang mit psychischen Vorgängen stehen. Selbstvertrauen und –bewusstsein werden gestärkt. Die körperliche Balance erfordert auch eine innere Balance. Der Umgang mit dem Pferd als großes lebendiges Wesen fordert immer wieder zur Angstüberwindung auf und gibt den Schülern/-innen nie geahnte Möglichkeiten mutig zu handeln. Die Schüler/-innen erleben eigene Handlungen und Grenzen in positivem Sinnzusammenhang. Emotionen und Handlungen müssen kontrolliert werden, um dem Pferd als Partner und Fluchttier gerecht zu werden.